Enthärtung

Enthärtung

Entfernung der Härtebildner nach dem Ionenaustauschverfahren. Dadurch Umwandlung eines „harten“ Wassers in ein „weiches“ Wasser.

Die klassische Enthärtung mit Ionenaustauschern liefert durch Austausch der Härtebildner Kalzium und Magnesium gegen Natriumionen ein wirklich weiches Wasser mit den entsprechenden Vorteilen:

Keine Kalkablagerungen, weniger Verbrauch an Wasch- und Reinigungsmitteln, Einsparung von Energiekosten durch Verhinderungen von Kalkablagerungen in Warmwasserbereitern und den Komfort von weichem Wasser im Badezimmer oder in der Küche (Geschirrspülmaschine).



Enthärtung

Durch den Austausch der Härtebildner mit Natrium aus einer Kochsalzlösung erhöht sich im Trinkwasser der Natriumgehalt um 8,2 mg/Liter pro Entfernung von 1 Grad dH. Der Grenzwert für Natrium im Trinkwasser ist nach der Trinkwasserverordnung auf 200 mg/Liter  festgelegt. Dies entspricht einer Reduzierung der Wasserhärte von bis zu 24°dH.

Da allerdings das Wasser nicht auf 0°dH enthärtet werden soll, empfiehlt man eine Komforteinstellung nach individuellen Bedürfnissen (zu starke Schaumentwicklung bei Seife oder Korrosionsschutz bei metallenen Leitungen).

Enthärter

Fälschlicherweise wird als Nachteil der klassischen Wasserenthärtung angeführt, dass der Kochsalzgehalt im Trinkwasser erhöht wird.

Dies trifft nicht zu, da es sich bei Kochsalz um Natriumchlorid handelt, bei der klassischen Enthärtung in das Trinkwasser aber nur Natrium abgegeben wird. Außerdem zeigen die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre, dass der Nachteil von kochsalzhaltiger Ernährung früher überbewertet wurde.


Der Grenzwert gemäß Trinkwasserverordnung wurde sogar erhöht und im Hinblick dahingehend festgelegt, dass auch Menschen bei natriumarmer Diät Trinkwasser genießen können. Wesentlich höhere Kochsalzgehalte sind in anderen Lebensmitteln enthalten, wie z. B. in  Wurstwaren, Käse, Fisch, Sauerkraut, Ketchup usw.

Weichwasseranlagen im Pendelbetrieb

Bei der Montage einer Wasserenthärtungsanlage ist zu beachten, dass zur Entfernung des Spülwassers bei der Regeneration ein Kanalanschluss erforderlich ist.

Moderne, ÖVGW-geprüfte Wasserenthärtungsanlagen haben nur einen geringeren Regeneriersalz- und Spülwasserverbrauch, so dass für einen 3-Personen-Haushalt pro Jahr nur 2 – 3 Sack Regeneriersalz (à 25 kg) anfallen und der Wasserverbrauch durch das Spülwasser bei Enthärtung eines harten bis sehr harten Wassers bei einem üblichen Durchschnittswasser- und Abwasserpreis pro Jahr weniger als 50,– EURO ausmacht.

Wasserverbrauchsstellen im Hause, für die kein weiches Wasser benötigt wird, sind vor der Anlage abzuzweigen, wie z. B. die Garten- und Garagenleitung.

Bei der Planung ist zu beachten, dass jedoch weiches Wasser unbedingt für folgende Verbrauchsstellen zur Verfügung stehen sollte:
  • Geschirrspülmaschine
  • Waschmaschine
  • Warmwasserboiler und 
  • Badezimmer

Sind noch verzinkte Stahlleitungen verlegt, wird nach der Wasserenthärtungsanlage eine Korrosionsschutzdosierung mit Mineralstoffen empfohlen, um die Bildung einer Schutzschicht in verzinkten Stahlleitungen zu unterstützen.

Normen und klassische Enthärtung

Der klassischen Enthärtung widmet die DIN 1988 „Technische Regeln für Trinkwasserinstallationen“ mehrere Abschnitte. In ihnen werden auch Hinweise zur Auslegung gegeben. Danach wird eine klassische Wasserenthärtung z.B. ab dem Härtebereich 3 empfohlen.

Sicherheit durch DIN-/ÖVGW geprüfte Enthärter

Die Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser (AVBWasserV) und die DIN 1988 „Technische Regeln für die Trinkwasserinstallation“ fordern den Einsatz von DIN-/ DVGW geprüften Enthärtern. „Es dürfen nur Enthärtungsanlagen mit dem DIN-/ÖVGW-Prüfzeichen eingebaut werden; für diese Anlagen sind nach DIN 1988 Teil 4 keine zusätzlichen Sicherungseinrichtungen (Rohrtrenner etc.) erforderlich.“ Die Ö-Norm EN 14743 Enthärtungsanlagen (Kationenaustausch) in der Trinkwasser-Installation“ schreibt für die klassische Enthärtung eine Prüfung auf Herz und Nieren vor. Um die Sicherheit für den Betreiber zu garantieren, werden die Enthärter durch Lastwechsel mit dem 1,5fachen Nenndruck geprüft. Im umfangreichen Testprogramm wird auch die Sparbesalzung und der hygienisch einwandfreie Betrieb getestet, um einen hygienisch einwandfreien Betrieb sicher garantieren zu können.